Orientierung steht am Anfang von allem, ohne selbst ein greifbarer Anfang zu sein. Als Letzt- und Grundbegriff geht sie jedem Denken und jeder Lebenstätigkeit voraus und ermöglicht sie. Dennoch war sie selbst bislang kaum Gegenstand philosophischer Reflexion. In seiner Philosophie der Orientierung macht Werner Stegmaier – bekannt durch seine Beiträge zu Nietzsche, Dilthey, Luhmann und Levinas – sie zum Ausgangspunkt, um die Philosophie selbst im Hinblick auf ihr praktisches, lebensweltliches Potential hin neu zu denken. Das breite Spektrum des Sich-Orientierens und des Orientiert-Seins im Denken, die Bedingungen und Strategien der Orientierung im Alltag und ihr Ziel, die Ungewissheit, das Grundproblem der Orientierung, zu bewältigen, werden von ihm in die Perspektive der Philosophiegeschichte gestellt und im Blick auf aktuelle philosophische Fragestellungen systematisch untersucht.
Die Beiträge des Bandes, abgerundet von einem Nachwort Werner Stegmaiers, eröffnen diesem genuinen Ansatz einen breiten Reflexions- und Diskussionsraum und zeigen so seine Bedeutsamkeit nicht nur für die Philosophie im Ganzen, sondern auch über ihre Grenzen hinaus.