Die Funktionsdiagnostik der Nase stellt auch heute noch ein Stiefkind der Rhinologie dar. Dies erstaunt um so mehr, als gerade die moderne opera tive Zielsetzung darin besteht, funktionsverbessernd, zumindest aber funk tionserhaltend zu operieren. Ohne Kenntnis des präoperativen Atemwi derstands ist jedoch weder eine Analyse der einzelnen widerstandsbilden den Faktoren möglich, noch eine Kontrolle postoperativer funktioneller Er gebnisse. Ähnliches gilt für die nasalen Dysfunktionen. Ihre Differential diagnose mit Hilfe von Belastungs- oder Provokationstesten ist ohne eine exakte Meßtechnik ebensowenig möglich, wie die Therapiekontrolle kon servativer Maßnahmen. Die moderne Rhinomanometrie - heute eine Rou tinemethode - schloß diese Lücke. Eine Darstellung ihrer Methodik ent spricht deshalb einem dringenden Bedürfnis, denn Anamnese und Inspek tion erlauben allein keine objektive Aussage über das Ausmaß einer Ste nose oder über die Größe von Durchgängigkeitsveränderungen. Die Ana mnese unterliegt der Subjektivität des Patienten, die Inspektion der Subjek tivität und Erfahrung des Untersuchers. In den letzten Jahren wurden neue anatomische und strömungsphysikalische Erkenntnisse bezüglich der Atem mechanik der Nase gewonnen. Ich habe mich bemüht, diese recht kompli zierten Zusammenhänge allgemeinverständlich und praxisnah darzustellen, da nur sie es erlauben, Anamnese, Inspektion und Rhinomanometrie nach einheitlichen Funktionsprinzipien zu beurteilen, eine unentbehrliche Vor aussetzung für eine exakte Funktionsdiagnostik.