Das vorliegende Buch lädt (nicht nur PsychodramatikerInnen) dazu ein, aktuelle gesellschaftliche Sorgethemen zu reflektieren und ihre Bedeutung für das eigene Selbstverständnis und Handeln auszuloten. Wir konstruieren unsere soziale Wirklichkeit selbst. Psychotherapie, soziale Arbeit, Organisationsentwicklung, Supervision und andere Formate sind Orte, in denen in diesem Sinne Wirklichkeit konstruiert wird. Sie können schlimmstenfalls zur Reproduktion und Verfestigung gesellschaftlicher Problemlagen, bestenfalls aber auch zu deren Dekonstruktion und zur Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse beitragen. J. L. Morenos Psychodrama mit seinem genuin gesellschaftspolitischen Anliegen ist dieser Impuls immanent – dennoch muss dieser Aspekt des Psychodramas immer wieder neu gestärkt werden, damit das Verfahren nicht in Gefahr gerät, als soziotechnische Methodensammlung zur Affirmation gesellschaftlicher Problemlagen instrumentalisiert zu werden.
Beleuchtet werden u.a. aktuelle gesellschaftliche Veränderungen in Beziehungen, Familien, Medien und demokratischer Kultur, in Bezug auf Migration, Nachhaltigkeit und Konflikte, aber auch in Anwendungsfeldern wie Psychotherapie, sozialer Arbeit, Organisationsberatung und Coaching.