Nach iner Analyse des Arbeitskreises Verfahrenstechnik des Deutschen Textilforschungszentrums Nord-West [1] gehoeren die industriellen Waschverfahren zu den bedeutendsten Ein- heitsoperationen der Textilveredlung. Haufig besteht die Gefahr, dass eine unvollstandige Rohwarenwasche zu den kosten- trachtigsten Veredlungsfehlern fuhrt, die erst in spateren Verarbeitungsstufen in Erscheinung treten. Ungenugend aus- gewaschene Praparationen oder redeponierte Tenside koennen Qualmentwicklungen beim Fixieren, Unega1itaten und Ablaufe beim Farben, eine ungleichmassig netzende oder schlecht klebende Ware beim Drucken oder Abloesungen von Beschichtungen verursachen. Die Prozessparameter der Rohwarenwasche werden entweder durch kostspielige Betriebsversuche ermittelt oder beruhen auf den Erfahrungen des Veredlers oder den Mitteilungen der Rohwaren- und Textilhilfsmittelproduzenten. Die so erstellten Rezep- turen sind oftmals hinsichtlich Temperaturfuhrung, Chemika- lieneinsatz, Warengeschwindigkeit, Energie- und Wasserbedarf nicht optimal. Der resultierende Waschwirkungsgrad unterliegt grossen Schwankungen. Um ein reproduzierbares und optimales Waschverfahren zu er- arbeiten, mussen die Praparationen vor und nach der Rohwaren- wasche qualitativ und quantitativ bestimmt werden. Dies setzt geeignete Analysenverfahren voraus, die nicht oder nur unvoll- standig in der Literatur beschrieben sind. Insbesondere fehlt eine brauchbare Systematik fur die Analyse von Faserbegleit- stoffen. Am Beispiel von Praparationen fur POlyesterfasern soll in dieser Arbeit ein Weg aufgezeigt werden, wie ent- sprechende Analysenverfahren erarbeitet werden und welche Aussagen durch deren Anwendung uber die Rohwarenwasche moeg- lich sind. - - c. Stand der Forschung 1. Aufgaben der Praparationen Um eine stoerungsfreie Verarbeitung von Fasern und Faden beim Spinnen, Texturieren, Zwirnen, Umspulen, Weben oder Wirken zu ermoeglichen, mussen die bei diesen Prozessen auftretenden Reibungskrafte durch geeignete Praparationen reduziert werden.