1. Zehn handelsubliche Polyamid-Multifilamentgarne (3 aus PA-6 und 7 aus PA-66) unterschiedlicher Herkunft wurden hinsichtlich ihrer Anfalligkeit gegen Spannungsriss- korrosion untersucht. Dabei wurde den Parametern a) Behandlungsdauer b) Behandlungsternperatur c) Druck bei der Behandlung d) Faserfeinheit e) pH-Wert des Behandlungsbades f) UV-Lichtbestrahlung g) Zusatze zum Behandlungsbad (Metallionenkonzen- tration) h) Faservorgeschichte i) Fadenzugkraft bei der Behandlung besondere Aufmerksamkeit gewidmet. 2. Vier der zehn Polyamid-Multifilamentgarne (1 aus PA-6 und 3 aus PA-66) zeigten bei spannungsloser Behandlung im 02-gesattigten Wasserbad von pH 8,2 bei einer Bad- temperatur von 80 oe nach Behandlungszeiten von 10 - 27 h Spannungsrisse. Als Indikator fur das Auftreten der Spannungsrisse wurde die Veranderung der Hoechstzugkraft, der Hoechstzugkraft- dehnung und der partiellen Zugarbeit (5 - 10 % Dehnung) benutzt. Der empfindlichste Indikator ist die Abnahme der Hoechstzugkraftdehnung. Sobald sie mehr als 40 % ab- gefallen war, konnten immer unter dem Lichtrnikroskop bei 360-facher Vergroesserung Spannungsrisse beobachtet werden. 3. Unter Atrnospharendruck stellt die Badternperatur von 80 oe ein Betriebsoptimum dar. Dies erklart sich aus der gegen- laufigen Temperaturabhangigkeit der Sauerstoffloeslichkeit in Wasser und des Diffusionskoeffizienten von Wasser in Polyamid. - 2 - 4. Sobald der Druck - und damit auch die Sauerstoffkonzen- tration - erhoeht wird, werden die o.a. Polyamid-Multi- filamentgarne sowohl mit steigender Temperatur (unter- sucht wurden Temperaturen bis 130 DegreesC) als auch mit hoeheren Drucken (untersucht wurden Drucke bis p = 5 4,5.10 Pa) schneller geschadigt, wobei die Temperatur die groessere Relevanz hat.