Eine junge Frau wird von ihrem Freund verlassen, ein älterer Mann wird pensioniert und fühlt sich wertlos und einsam, ein junger Mann erfährt, dass seine Frau eine außereheliche Beziehung pflegt. Sie alle sehen nur noch den Suizid als Lösung.
Üblicherweise werden Personen nach einem Suizidversuch in einem Krankenhaus behandelt, wo Fachpersonen versuchen, die zugrunde liegende psychiatrische Erkrankung herauszuarbeiten. Ladislav Valach und Annette Reissfelder argumentieren jedoch, dass Suizid nicht eine Krankheit, sondern eine Handlung ist. Da diesem Verständnis die Hochschätzung alltäglicher Darstellungen eigener Erlebnisse zugrunde liegt, wird in diesem Buch den suizidalen Personen die Bühne freigegeben.
Das Fachbuch stellt zwölf verschiedene Fälle nach einem Suizidversuch vor. Bei der Analyse der Gespräche wird auf die Handlungstheorie des Alltags geachtet. Durch die Darstellung der langfristigen, mittel- und kurzfristigen Anliegen der Patient*innen bzw. den Handlungen in den Geschichten, erhalten Praktizierende einen detaillierten Einblick in die der Suizidhandlung zugrunde liegenden Ursachen und deren Behandlung.