Die grundlegenden Differenzierungen neuzeitlichen Denkens (Subjekt - Objekt, Person - Ding, Vernunft - Gefuhl) verlieren im Zeitalter der "virtuellen Welten" immer mehr ihre wirklichkeitsorientierende Funktion. Damit gerat jene komplexe Vermittlung von Geist und Natur, die "Person" genannt wird, aus dem Blick. Diese Entwicklung muss die Theologie herausfordern. Ihr zentrales Anliegen ist es, Gottes Wort zu verstehen und fur die gegenwartige Wirklichkeit auszulegen. Die Begegnung mit Gott besagt fur den Menschen eine ungeheure Erfahrung der Freiheit, die ihn in einer radikalen Weise "Person" werden lasst.
In unterschiedlichen Zugangsweisen (systematisch, narrativ, institutionsbezogen) werden UEberlegungen zur Verbindung von Person und Theologie angestellt. Dabei wird deutlich: Die eigene glaubige Existenz ist Grundlage, Voraussetzung und Ziel reflexiv-theologischer Bemuhungen. In ihr koennen sich Glaube und Humanitat, Autoritat und Freiheit, lokale Verwurzelung und universale Perspektiven auf schoepferische Weise miteinander verbinden.