Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Grabmal der Dogaressa Agnese da Mosto Venier, das sich in der in SS. Giovanni e Paolo, Venedig befindet (Abb.1). Die Planungen für dieses Grabmal sind von der Dogaressa selbst initiiert, aber nicht begleitet und vollendet worden. Die vorliegende Arbeit behandelt die Thematik der Realisierung eines Frauengrabmals in der der Frühen Neuzeit und versucht am Beispiel seines Grabmals die Frage zu beantworten, in welcher Art und Weise ist es Agnese da Moste Venier gelungen ist, sich ein Grabmal zu widmen. Die Denkmäler vermitteln uns Bilder von Frauen, die eng mit dem Beruf und dem Leben ihrer Ehemänner verbunden sind. Sie zeigen sie voller Eleganz, in ihrer ganzen Schlichtheit, oft als liebende und treue Gattinnen oder als liebevolle Familienmütter. Eine weitere, hiermit zusammenhängende Fragestellung bezieht sich darauf, in welchem Umfang die Planungen von ihr und ihren Nachfolgern realisiert worden sind. Um den dieser Arbeit zugrunde liegenden Fragestellungen gerecht werden zu können, habe ich für folgende Vorgehensweise entschieden: nach einem kurzen Überblick über die Dogaressa Venier als Person, wird selbst Grabmal thematisiert und zwar der Aufstellungsort und und die Vergleichsbeispiele, die uns helfen die Gemeinsamkeiten zu offenbaren. Eine intensive Beschäftigung mit der architektonischen Struktur dieses Kunstwerkes erachte ich als überflüssig, da für uns der Aufstellungsort und die Inschrift von besonderer Bedeutung sind, wie die folgenden Ausführungen noch zeigen sollen. Hierbei steht folgende Frage im Vordergrund: Was die Dogaressa Venier mit ihrem Grabmal bezweckte. Zu einer vorläufigen Beantwortung dieser Frage sollen vor allem testamentarischen Verfügungen, die auch ihr Grabmal und den Aufstellungsort des Grabmals betrafen, thematisiert werden, da diese Testamente die wichtigste Quelle hinsichtlich der Gedankenwelt ist.