Eine im Zuge der Neuausgabe von Husserls Ideen I vorgenom- mene Durchforschung des gesamten Husserlschen Nachlasses liess den Vf. auf eine Vielzahl von Manuskripten stossen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den Ideen I stehen. So sehr nun diese der neuen Ausgabe beigefugten Texte erlauben, hinter die technisch-trockene Vorderansicht des Werkes zuruck- bzw. uber sie hinauszugehen, so sehr bedurfen diese nach Inhalt und Entstehungszeit recht heterogenen und oft nur bruchstuckhaft erhaltenen Notizen erst einmal einer Erschliessung nach Bedeu- tung und Tragweite des in ihnen Gesagten. In der Reflexion auf sie zeigte sich, dass an diesen Texten sich ein bestandiger Fort- gang in Husserls denkerischer Entwicklung ablesen lasst, wahrend Ziele und Antriebe seiner Arbeit in erstaunlicher Weise als die- selben beharren. Sie finden ihre Einheit in seinem Begriff der phanomenologischen Philosophie, auf den auch der Haupttitel der Ideen vordeutet. Diese Leitidee wird im I. Buch der Ideen als reine Phanomenologie verwirklicht. Daher galt es dem Spannungs- verhaltnis zwischen reiner oder mundaner und philosophischer bzw. transzendentaler Phanomenologie insgesamt nachzuspuren, um so Unveranderung und Wandlung, Zerteiltheit und Zentrie- rung der Phanomenologie Husserls am Beispiel seines Haupt- werkes positiv begreifen zu koennen. Vielleicht ergibt sich daraus u. a., dass Husserls Anknupfung an die platonische Idee der Philosophie viel unmittelbarer war, als er selber zu vermuten wagte. Mein Dank gilt Prof. H. L. Van Breda, dem Direktor des Husserl-Archivs zu Loewen, fur die Erlaubnis zur ausfuhrlichen Zitierung aus Husserls Nachlassmanuskripten; Prof.