Die Sprunggelenke des Menschen sind auffallend gestaltete Bewegungseinrichtungen an der Abknickungszone des FuEes gegen den Unterschenkel. Sie unterstiitzen einerseits die aufrechte Korperhaltung und dienen andererseits der ungehinderten Fortbewegung unter norrnalen Korpergewichtsbelastungen. Neben der Obertragung der Korperschwe- re auf das FuEskelett dient das obere Sprunggelenk vor allem dem ungestorten Gehen und Laufen. 1m Zusammenwirken mit den sich nach distal fortsetzenden, straff geftihr- ten Gelenkforrnationen der subtalaren FuEplatte erweitert das untere Sprunggelenk den Bewegungsspielraum des menschlichen FuEes, ohne die Festigkeit der Skelettver- bindungen zu beeintrachtigen. Dadurch wird eine leichte Anpassung des FuEes an die Unebenheiten der Bodenflache errnoglicht, urn vor allem die Sicherung einer au frech- ten Korperhaltung zu gewahrleisten. Morphologische Veranderungen des FuEskeletts erwarb der Mensch durch Um- wandlungen eines Greif-oder KletterfuEes in einen Stand-und LauffuE wahrend der Evolution (Weidenreich 1921). Als F olgen der Orthoskelie und Bipedie treten nun an den Artikulationsflachen beider Sprunggelenke Forrn-und Funktionswandlungen be- sonders deutlich in Erscheinung. Das SkelettgefUge beider Sprunggelenke sowie ihre Funktionen wurden aus dieser Erkenntnis heraus bereits seit langerer Zeit ausftihrlich untersucht und diskutiert. Um- fassende Abhandlungen anthropologischer Probleme standen zahlreichen Arbeiten der vergleichenden und beschreibenden Anatomie gegeniiber. Quantitative Ergebnisse wurden in friiheren Jahren jedoch unter Anwendung methodisch unterschiedlicher MeEverfahren erarbeitet. Die somit zum Tell voneinander abweichenden Befunde ftihr- ten schIieElich zu widerspriichlichen Deutungen von Aufbau und Funktion menschIi- cher Sprunggelenksysteme und erschwerten unnotigerweise das Verstandnis der natiir- lichen FuEbewegungen.