Über sechzig Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches lebt die Erinnerung an die dunkelste Epoche der deutschen Geschichte zwischen 1933 und 1945 weiter. Wenn ein renommierter Schriftsteller nach Jahren des Schweigens im hohen Alter zugibt, in seiner Jugend (gezogenes) Mitglied der Waffen-SS gewesen zu sein, löst dieses Bekenntnis Turbulenzen in der medialen Öffentlichkeit aus, als han- le es sich um ein moralisches Delikt, das erst gestern geschehen ist. Bei einem solchen virulenten Aktualitätsbezug verwundert es nicht, dass über das Dritte Reich eine Fülle von Publikationen erschienen sind, die ganze Bibliotheken füllen. Dieses Buch wurde auch deswegen geschrieben, um einen Leitfaden in der unübersichtlichen Forschungslandschaft aufzuzeigen – und sei es auch nur auf einer konzeptionellen Ebene. Aus Vorlesungen und Seminaren hervorgegangen, die der Verfasser von 1992 bis 2006 regelmäßig an der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg durchführte, wendet es sich nicht nur an das engere Fachpublikum. Um diesem Anspruch zu genügen und dem Leser die Auseinandersetzung mit den einzelnen Ansätzen zu erleichtern, hat der Verfasser – mit einer A- nahme – versucht, sie in 17 Schaubildern idealtypisch vereinfacht grafisch dar- stellen. Für mögliche Unzulänglichkeiten trägt er daher die alleinige Verantw- tung. Herrn stud. phil. Moritz Schneider danke ich dafür, dass es ihm gelang, meine Entwürfe in eine reproduktionsfähige Form zu gießen. Für redaktionelle Hilfestellungen bin ich Dr. Andreas Heyer und stud. phil. Till Leibersperger verpflichtet. Vor allem aber gilt mein Dank meiner Frau Dr. Ingrid Thienel-Saage, die das ganze Projekt mit ihrem kritischen Interesse begleitete.