Erzaehlen ALS Widerstand - Zu Gerhard Koepfs Roman «Die Strecke» Im Erzaehlerischen Umfeld Der 80er Jahre
Was hat Literatur angesichts der uns alle bedrohenden Katastrophen, der drohenden -Vernichtung der Menschheit- (Grass), zu sagen? Gerhard Kopfs Roman -Die Strecke- zeigt, dass die Antwort nicht in einem Katastrophismus liegt, sondern in einer Potenzierung des Poetischen und seiner Widerstandigkeit. Eine Strukturanalyse des Romans macht den linearisierenden Zugriff auf Welt als zentrale Struktur unseres neuzeitlich-technischen Denkens und Handelns deutlich. Das -raumliche Erzahlen- leistet auf allen Ebenen (Zeit, Raum, Ich-Welt-Verhaltnis) Widerstand gegen linearisierendes Vorgehen. Gleichzeitig zeigt sich im Widerstand leistenden Erzahlen ein poetisches Denken, das sich nicht in einem Asthetizismus erschopft, sondern vielmehr die anthropologische Dimension des Poetischen sichtbar macht."