Als cellulare Autophagie bezeichnet man einen Vorgang, bei dem innerhalb einer Zelle umschriebene Portionen des Cytoplasmas durch Membranen abge- grenzt und damit in ein eigenes Kompartiment verlagert werden, in welchem dann das segregierte Material intracellular verdaut, also in kleinere Einheiten aufgespalten wird. Der Terminus Autophagie wurde auf der cellularen Ebene erstmals von Brachet (1961) im Zusammenhang mit Stoffwechselumstellungen bei enucleier- ten Amoeben verwandt. Von morphologischen Befunden ausgehend hatte aber schon vorher Altmann (1956) die Konzeption entwickelt, dass Anteile des Cyto- plasmas unter den Erscheinungen der umschriebenen Coagulation ausgegliedert und abgebaut werden koennen. Elektronenmikroskopische Untersuchungen (Hru- ban et a1., 1962; Ashford u. Porter, 1962) und die Integration solcher Phano- mene in das Lysosomenkonzept (Novikoff u. Essner, 1962; de Duve, 1963a, b; Ericsson et a1., 1965; de Duve u. Wattiaux, 1966) haben diese Vorstellung bestatigt und eine Fulle von Keimtnissen zutage gefoerdert, die zuletzt von Ericsson (1969c) zusammenfassend dargestellt worden sind.