VII Geleitwort Bilder in Organisationen und Bilder von Organisationen sind von höchster Aktualität für die Unternehmens theorie und Unternehmenspraxis. Das hängt sicherlich zusammen mit dem Wandel in Unternehmen, aber auch mit den technischen Möglichkeiten, Bilder zu gestalten und dabei das reale Geschehen zu visualisieren. Aber die Visualisierung greift weiter: Der Umbruch in der Wirtschaft, der Wandel von und in Unternehmen, die Umstrukturierung, die organisatorische Innovation wird mit Leit bildern und Visionen in Verbindung gebracht. Alfred Kieser, der den organisatorischen Wandel als Kommunikationsprozeß begreift, verleiht der Vision, d. h. dem Bild von der Zukunft des Unternehmens, eine herausragende Bedeutung. "Das Bild, das die Vision von der Zukunft zeichnet, muß dabei allen Beteiligten attraktiv erscheinen und eine deutlich bessere Situation als den gegenwärtigen Zustand in Aussicht stellen", so Alfred Kieser, und er greift dabei gerne als Beispiel die Vision von der "grenzenlosen Unternehmung" auf, die Jack Welch von seinem Unternehmen (General Electric) für die Zukunft zeichnet. Die Stärke des Bildes für den Kommunikationsprozeß in Unternehmen hat seit jeher die Kommunikationswissenschaft beschäftigt und in gewissem Ausmaß auch die Betriebswirtschaftslehre, aber die Organisationsforschung entdeckt die Bedeutung des Bildes für den organisatorischen Wandel in seiner ganzen Tragweite erst neuerdings. Beflügelt durch die technischen Möglichkeiten, aber auch durch überraschende Entwicklungen in der wirtschaftlichen Realität - und hierzu zählt insbesondere die Entwicklung der elektronischen Märkte, seit die Visualisierung Einzug in das Internet gehalten hat - zeigt sich in aller Deutlichkeit, welche Dimensionen die Visualisierung für denorganisatorischen Alltag erschließt.