Die hier nur kurz und skizzenhaft angedeuteten notwendigen Vorarbeiten haben ffir den Psychotherapeuten ihren bestimmten Sinn und Wert: das Chaos der Angaben des Patienten wird dadurch gesichtet; es ergeben sich Erkenntnisse, aus denen das Bild der Krankheit und ihrer Ursachen zusammengefugt werden kann, urn daraus mehr oder weniger intuitiv die richtige Diagnose zu stellen und die richtige Behand lung einzuleiten. In der Hypnoseerfolgt dann schlieBlich die Zusammenfassung dieser vorher be schaff ten Befunde, da sich hier auch die Beziehungen zwischen dem Seelischen und dem Motorischen bedeutend klarer und plastischer herausarbeiten lassen, als im Zu stand des WachbewuBtseins. Wir haben bei unseren Versuchen gerade diese Tatsache immer wieder beweisen kOnnen und diesen Beweis damit begriindet, daB in der Hyp nose viele der sonst wirksamen Hemmungen ausgeschaltet werden kOnnen. Die See lenlage des Patienten, die ganze Skala seiner Stimmungen offenbart sich dem Hyp notiseur, der daraus zugleich ersehen kann, bis zu welcnem Grade die Suggestionen oder Autosuggestionen plastisch verarbeitet worden sind. So wird man z. B. nur dann von einer Tiefenhypnose sprechen durfen, wenn die Suggestionen zur Formung geistiger Bilder und Vorstellungen fiihren und diese auch kOrperlich zu manifestieren vermOgen. Die Kenntnis dieser Vorgiinge ist ffir uns ein wichtiges Hilfsmittel, urn Erfahrun gen zu sammein, die im Krankheitsbild sonst meist nur in verschleierter Fom sicht bar werden. StOrungen kOnnen in der Hypnose ausgeschaltet, autosuggestive Vor stellungen abgelenkt, seelische und kOrperliche Ausgleichsversuche sowie sonstige unangenehme Nebenerscheinungen vermieden werden.