Die Entwicklung neuer thrombolytisch wirksamer Medikamente einer- seits und ein rascher, auch technologisch bedingter Fortschritt moderner Gefasschirurgie andererseits sind notwendige Grunde, um den Wert der medikamentosen Thrombolyse erneut abzufragen. Der potentielle Nut- zen der Wiedereroffnung eines thrombotisch verschlossenen Gefasses muss in einem vertretbaren Verhaltnis zu den potentiellen Gefahren des Verfahrens stehen. Dabei hat sich gezeigt, dass die angiographisch erwie- sene Wiedereroffnung eines Gefasses u.V. nur ein vorubergehender Teil- erfolg ist und in die Beurteilung des Verfahrens unbedingt der langfristi- ge Nutzen, etwa die Haufigkeit postthrombotischer Syndrome oder die Letalitat nach Herzinfarkt, mit einbezogen werden mussen. Vnerlasslich ist daruber hinaus die Analyse der Komplikationen. Dieser Aufgabe hat sich eine Gruppe der auf diesem Gebiete erfah- rensten europaischen Kliniker gestellt und beim Deutschen Hamatolo- gen-Kongress 1983 in Munster in Vortragen und einem langfristig vorbe- reiteten Tischgesprach eine kritische Analyse der derzeitigen Situation gegeben.
Vielleicht stellt dieses Buch eine Art abschliessender Wertung der ersten Generation von Thrombolytika - Streptokinase, Vrokinas- dar, wo die zweite Generation - Gewebe-Aktivatoren des fibrinolyti- schen Systems - eben in die klinische Erprobung eingefuhrt werden. Die Herausgeber sind den Autoren fur die konzise und kritische Dar- stellung ihrer Themen zu Dank verpflichtet.
Contributions by: H. Arnesen, F. Asbeck, F. Bachmann, D. Collen, K.-D. Grosser, R. Schröder, W. Theiss