Die Erfahrungen mit Stahlbetonbauten im letzten Jahrzehnt lehrten uns, dal3 wir uns mehr als bisher mit dem Verhalten der Tragwerke im Gebrauchszustand, also unter den stiindigen oder haufigen Einwirkungen. beschaftigen mussen. Bei der hohen Ausnutzung der Baustoffe und den immer ktihner werdenden Entwurfen der Ingenieure genugt es nicht mehr, die Be- messung allein fur die Tragfiihigkeit mit vorgeschriebener Sicherheit durchzuftihren, viel- mehr mul3 auch ein einwandfreies Verhalten im Gebrauchszustand gewiihrleistet werden. Hier spielen die bei der BemessUng vorausgesetzten Risse im Beton eine wesentliche Rolle, weil jeder sichtbar werdende Ril3 beim Laien den Eindruck einer beginnenden Zerstorung oder einer Gefahr erweckt. Die Bewehrung muB daher so bemessen und angeordnet werden, daB die Ril3breiten auf ein in der Regel unsichtbares MaB beschrankt werden. Auch Durchbie- gungen haben wiederholt zu Schaden oder zu einer Beeintrachtigung der Gebrauchsfahigkeit geftihrt. Dieser vierte Teil ist daher hauptsachlich den wissenschaftlichen Grundlagen fUr entsprechende Gebrauchsfahigkeitsnachweise gewidmet. Die Grundlagen fUr die Berechnung von Ril3breiten im Beton haben trotz vieler Forschungs- arbeiten noch keinen befriedigenden Stand erreicht. Der Verfasser versucht, in diesem Band einige neue Gedanken zur Rissebeschrankung einzuftihren, und geht damit uber das hinaus, was er in den vergangenen Jahren in Vorlesungen behandelt hat. Er hinterlal3t dam it seine Einsichten und Erkenntnisse als Anregung und in der Hoffnung, daB auf diesem Gebiet weitere Forschungsarbeiten bald die notige Abklarung bringen.