Das Wort "Strategie" entstammt - wie etliche andere Begriffe der Unterneh- mungsfuhrungslehre - der Militarwissenschaft. In dieser wird sie als Zusam- menhang der Grundsatze und Regeln zur erfolgreichen, d. h. in die Besiegung des Gegners mundenden Fuhrung eines Krieges verstanden, wahrend es die Taktik mit der einzelnen Kampfhandlung zu tun hat. Auch bei der strategi- schen Fuhrung der Unternehmung geht es nicht um ihre einzelnen Hand- lungen, sondern um die Sicherung ihres Gesamterfolges und um die Erhaltung ihres Bestehens in der Zukunft. Letzten Endes ist dies der wohl entscheidendste Zweck, der von der Leitung einer Unternehmung anzustreben ist. In diesem Sinne hat es eine strategische Ausrichtung der Unternehmungsfuhrung immer gegeben. Ihr Stel- lenwert ist aber in den letzten zehn Jahren auf Grund der neu entstandenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gewaltig angeho- ben worden. Diese waren auch in der Vorkriegszeit keineswegs unverander- lich, sondern wurden durch immer wieder eintretende Konjunkturschwan- kungen bestimmt. Die Natur und der Aufbau der dieses Geschehen steuern- den Krafte wandelten sich hingegen nur langsam. Die Tatigkeit der Unterneh- mung konnte unter diesen Verhaltnissen auf Kontrollmittel aufbauen, die auf vom Rechnungswesen gelieferte Vergangenheitszahlen grundeten. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zwangen das gewaltige Wirtschaftswachstum und der geradezu exponentiell verlaufende Neuerungsanfall zu einer Auseinander- setzung mit der Zukunft.