Die Studie dokumentiert und analysiert das Interesse an Chemieunterricht durch Schuler, die 1998 am Auswahlverfahren der Internationalen Chemie-Olympiade teilnahmen. Die Merkmale der Persoenlichkeitsstruktur werden erfasst. Chemie-Olympioniken trennen zwischen Chemie und Chemieunterricht. Sie zeigen eine ahnliche Distanz zum Chemieunterricht wie andere untersuchte Schulerpopulationen. Allerdings sind didaktisch-methodische Defizite von Chemieunterricht, welche die Olympioniken reklamieren, ohne Bedeutung fur ein sachliches Interesse an Chemie.
Die Untersuchung stutzt sich u.a. auf das Repertory Grid (Kelly); sie bestatigt erstmals, dass Chemieinteresse Ausdruck einer spezifischen Persoenlichkeitsstruktur der Schuler ist. In der Beschaftigung mit Chemie, zum Beispiel im Rahmen der Chemie-Olympiade, erlangen die Schuler eine "emotionale Kompetenz", die sich in Motivation, Selbstzufriedenheit und positivem Denken aussert und "kognitives Interesse" begrundet.