Die ex ogene - auch posttraumatische - Osteomyelitis ist von besonderer und immer dann zu nehmender Bedeutung, wenn schwere offene Verletzungen in ihrer Haufigkeit ansteigen. Dies ist bei kriegerischen Auseinandersetzungen der Fall und - diese Parallele erscheint mir berech tigt - bei unserem heutigen StraBenverkehr. Hinzu kommt der zahlemnaBige Anstieg anderer Osteosynthesen, bei denen in einem wechselnd hohen Prozentsatz Infektionen auftreten. Fur die derzeitige Situation unfallchirurgischer Zentren bedeutet dies, daB wir uns in groBem Um fang mit dieser schweren Komplikation auseinandersetzen mussen. Die Haufung von Osteo myelitiden hat in logischer Konsequenz dazu geflihrt, daB sich zahlreiche Kliniker, vor aHem der Freundeskreis der AO, mit der Verbesserung der Therapie beschaftigt haben. Frtiher stand nach der Sanierung des Herdes zur RuhigsteHung der infizierten Fraktur oder der Pseudarthro se nur der Gipsverband zur Verfligung. Ais flankierende MaBnahmen waren die Spillsaugdrai nage, die im wesentlichen einen mechanisch reinigenden Effekt hat, und die allgemeine Anti biotikatherapie im Gebrauch. Der Ersatz von Defekten und die Anregung zur Knochenneubil dung wird schon lange mit autologer Spongiosa durchgeftihrt. Wegen der unzuverlassigen Ru higsteHung im Gipsverband war diese Behandlung oft unbefriedigend. Die nicht infizierte Pseudarthrose wird mit einer Osteosynthese optimal stabilisiert, weil nur so eine schnelle und sichere Ausheilung zu erzielen ist. Das infizierte Falschgelenk bietet wegen der ausgedehnten Nekrosen, der schlechteren Vaskularitat und der hiiufigen Defekte erheblich ungtinstigere Voraussetzungen fur dieknocherne Uberbruckung, so daB die bestmogliche Stabilisierung hier besonders dringlich ist.