Im Verlaufe jedes Fremdsprachenlernens kommen Lernende immer wieder an die Grenzen ihrer Ausdrucksfahigkeit und mussen sich mit sprachlichen Strategien behelfen, um das von anderen Gesagte in der Fremdsprache zu verstehen und um sich ausdrucken zu koennen. Im Rahmen des Projekts Filiere bilingue (FiBi), welches reziprok-immersiven Unterricht in der zweisprachigen Stadt Biel/Bienne (Schweiz) anbietet, werden die deutsch- und franzoesischsprachigen Kinder von Anfang an mit beiden Sprachen konfrontiert. Die Kommunikationsstrategien sind demzufolge fester Bestandteil der Gesprache sowohl zwischen den Schulerinnnen und Schulern als auch zwischen den Lernenden und der Lehrperson. Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht das kommunikationsstrategische Verhalten von acht Madchen uber vier Jahre, vom Kindergarten bis zur zweiten Klasse der Primarschule. Aus der Datenanalyse entstand eine Kategorisierung von zehn Kommunikationsstrategien. Die Untersuchung hat gezeigt, dass sich die Kommunikationsstrategien der Kinder mit zunehmender Zielsprachenkompetenz in Bezug auf die Komplexitat, die Vielfalt bzw. Haufigkeit, die Kombination mit anderen Kommunikationsstrategien, die bewusste Anwendung und die Funktion entwickeln.