Der Untertitel dieses Buehes "Partnersehaft kontra Eltemsehaft" mufi und soli auf den ersten Blick Irritationen bei Leserin und Leser hervorrufen - legt er doeh den Eindruek nahe, als miisse man sieh entscheiden und die Wahl des einen scblosse das jeweils andere aus. Dem steht natiirlieh die Erfahrung vieler entgegen, die gerade, weil sie sieh fUr Eltemsehaft, d. h. fUr eine dauerhafte Bindung an Kinder, entscbieden haben, die Partnerschaft vor aHem in der Form der eheliehen Bindung an einen bestimmten Partner erst recht wollen. Und viele, die sieh an einen Partner dauerhaft binden wollen, betraehten dies ganz und gar nieht als Ent- scheidung gegen zukiinftige Kinder - eher ist das Gegenteil der Fall. Dennoeh gibt es aueh die anderen Erfahrungen: Kinder konnen dem Partnergluek im Wege stehen - ja sie konnen als 'Bedrohung' der Zweisamkeit empfunden werden; Partnerbindungen soli en, gerade urn Sehaden von den Kindem abzuwenden, aufgegeben werden - die Partnerschaft gefiihrdet die gedeihliehe Entwieklung der Kinder; man erwartet von den Kindem die Akzeptanz eines Partners oder einer Partnerin, die nieht mehr deren Viiter bzw. Mutter sind, oder man entzieht den Kindem dureh "Alleinerziehen" ihre leibliehen Viiter bzw. Mutter. Diese und andere iihnliehe Beobaehtungen lassen den Verdaeht entstehen, daB eine dauerhaf- te Verknupfung von Partnerschaft und Eltemschaft keineswegs mehr so selbstver- stiindlieh ist, daB hier vielmehr zwei " Lebensformen ", deren Einheit bislang stets dureh die "Familie" garantiert ersehien, sich "entkoppeln" und mehr und mehr "in Spannung" zueinander geraten.