Die finnische Übersetzungswissenschaftlerin, Emeritaprofessorin der Universität Turku, vergleicht die ersten Texte von Kirchenliedern der Lutherzeit mit ihren finnischen Übersetzungen. Im Zentrum steht dabei MARTIN LUTHERs Schaffen, von dem noch 18 Lieder im heutigen finnischen Gesangbuch stehen. Ihre Texte haben seit ihrer ersten Übersetzung ins Finnische durch JAKOBUS FINNO (1583) deutliche Veränderungen erfahren. Diese erfolgten im Spannungsfeld zwischen Texttreue und Sangbarkeit sowie dem Wandel in theologischen Auffassungen und gesellschaftlichen Ansichten. Besonderes Augenmerk richtet HELIN auf den Wechsel in der Betonung von individueller und gemeinsamer Betroffenheit, zwischen "Ich" und "Wir", wobei sie textlinguistische Methoden an ihr Material anlegt. Zum Vergleich zieht sie eine Auswahl moderner Kirchenlieder in deutschen und finnischen Gesangbüchern heran.
Die Aue-Stiftung stellt sich die Aufgabe der Förderung und Erforschung von Verbindungen zwischen dem deutschsprachigen Mitteleuropa und dem europäischen Norden - in ihren geistigen und geistlichen Dimensionen. Im 500. Jubiläumsjahr des Erscheinens von Martin Luthers 95 Thesen veröffentlicht sie diesen Beitrag zum Thema Reformation, denn die Annahme des Protestantismus im Norden hat eine Gemeinsamkeit mit zumindest dem Norden Deutschlands begründet.