Der Verfasser hat mit seiner Berufung an die Technische Universitat Berlin die Verpflichtung ubernommen, die an dieser Hochschule behei matete Tradition der Behandlung dynamischer Probleme des Bau ingenieurwesens, inbesondere des Grundbaus, weiter zu pflegen. Er konnte sich dabei auf die Arbeiten von A. HERTWIG, H. REISSNER und E. RAUSCH stutzen und auf Erfolge ihrer Schuler bei der Behandlung dynamischer Probleme in der Praxis berufen. Die Vorlesung, die zur Vertiefung der Kenntnisse des Bauingenieurs gedacht ist, fUhrt den Titel "Angewandte Dynamik im Grundbau". Das vorliegende Werk, das denselben Problemen gewidmet ist, wurde kurzer "Grundbau Dynamik" betitelt. Dabei ist aber der Hinweis verlorengegangen, daB alle Erkenntnisse dieses Gebietes auf den Ergebnissen der Mechanik und auf den mit der Theorie in "Obereinstimmung gebrachten Erfahrun gen aus Experiment und Praxis beruhen. Das Ziel einer angewandten Wissenschaft muB sein, die theoretisch fundierten Berechnungsverfahren zu vereinfachen, urn durch moglichst weitgehend verminderten Arbeits aufwand den Anwendungsbereich in der Praxis entsprechend zu erwei tern. So wurde bewuBt auf alle Ableitungen dynamischer Grundgesetze und Gleichungen verzichtet und - wo moglich - der schematischen (z. B. nomographischen) Behandlung exakter Losungsverfahren der Vor zug gegenuber NaherungslOsungen gegeben, vor allem dort, wo letztere groBeren Rechenaufwand erfordern als die exakten. Das Streben nach wirtschaftlicher Gestaltung der dynamisch erregten Grundbauwerke fUhrt von der Blockbauweise zu aufgelOsten Konstruk tionen und erfordert deshalb, auch die homogenen Systeme in die Behandlung einzubeziehen. Dabei konnte an dem grundlegenden, leider restlos vergriffenen Werk von HOHENEMSER-PRAGER, "Dynamik der Stabwerke" nicht vorbeigegangen werden.