Kritik enttauscht. So kann eine Kritik der Grundlagen des ZeitaIters nur ein enttauschendes Buch sein. Wenn sie als Buch enttauscht, so kann sie aber eben damit doch andere EnWiuschungen, namlich im wirklichen Leben in kiinftiger Zeit, ersparen: wenn niimlich aIle Enttiiuschungen auf - irrigen - Hoffnungen und Erwartungen beruhen. Solche kann eine Kritik der Grund- lagen des Zeitalters nun endlich, nachdem dieses weit genug fortgeschritten ist, zunichte machen. Zwar laBt sich auch niemand gern seine Hoffnungen und Erwartungen rauben. Aber am Ende ist iiberhaupt mit dem Verlust von Hoffnungen und Erwartungen gar nichts verloren, nur die Freiheit zuriickgewonnen. Denn nichts Gutes oder Niitzliches ist, was uns Menschen betrifft, zu erhoffen oder zu erwarten; es ist nur zu tun und zu besorgen. Das kann nun allerdings auch nicht die Philosophie allein, und eine Kritik der Grundlagen des Zeitalters kann nur Philosophie sein. Eben darum wendet sie sich nach Vermogen - wie schlieBlich jede ernsthafte Philosophi- nicht etwa nur an Philosophen, sondern an andere, an viele, an aIle.