Seit 1960 beschaftigt sich ein Team von Wissenschaftlern in Tirol mit elek- tronischen Messungen, die zum groBen Teil in Bergwerken durchgefUhrt werden. Ziel des von W. BITTERLICH gegrtindeten und geleiteten VLF-Projektes war an- fanglich die Erforschung der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen durch das Erdinnere. Doch schon bald erwies sich der Rahmen dieser Problemstellung zu klein. Die Bestimmung der elektrischen Gesteinsparameter wurde notwendig, und diese Aufgabe zog wiederum das Studium der Zusammenhange der elektrischen mit den gefUgekundlichen Gesteinsparametern nach sich. So wuchs der Baum der ge16sten und der neu hinzu gekommenen Probleme immer weiter. Auf welchem Wissensgebiet steht dieser Baum? Ftir die Geoelektrik ist er zu groB, fUr die Geophysik zu klein. Da sich fUr ihn keine passende Zuordnung finden lieB, wurde der Begriff Geoelektronik gepragt. Die Probleme dieses neuen Gebietes werden von den Geowissenschaften (Geologie, Mineralogie, Petrographie und Montanistik) gestellt und mit Hilfe der Elektronik ge16st. Das umfassende Gebiet der Geophysik solI durch die Geo- elektronik nicht konkurrenziert, sondern nur erganzt werden. Was dieses neue Wissensgebiet umfassen solI, wird am besten, wenn auch keinesfalls vollstandig, durch das lnhaltsverzeichnis zum Ausdruck gebracht. Dabei sind wir uns bewuBt, daB von den vielen Moglichkeiten, die die moderne Elektronik meBtechnisch den Geowissenschaften bietet, nur ein Teil in diesem Buch behandelt werden konnte. Vom Leser werden nicht allzuviel elektronische, wohl aber physikalische Kenntnisse verlangt. Wer jedoch auf dem Gebiet der Geoelektronik selbstandig arbeiten will, muB tiber ein groBes elektronisches Wissen und viel praktische Erfahrung verfUgen.