Spates tens mit dem Erscheinen des Buches von A. Rappaport "Creating Shareholder Value" im Jahre 1986 ist die Diskussion um die richtige Messung von Unternehmenserfolg und Unter- nehmensbewertung wieder voll entbrannt. Die Grundthese lautet: Eine Unternehmung sollte durch ihre Handlungen nachhaltig den Wert des Unternehmensvermogens und damit den Vermogenswert der Eigentiimer steigern. Dabei handelt es sich eigentlich nur um eine N euauflage alterer theoretischer Erorterungen zur Erfolgsmessung und Investitionsbeurteilung. Die Besonderheit der aktuellen Diskussion liegt darin, daB nun die Fragestellungen und die damit verbundenen Verfahrensvorschlage tief in die Unternehmenspraxis eindringen und zum Teil gravierende Ver- anderungen der Verhaltensweisen und Systeme hervorgerufen haben, nach denen Unternehmen gesteuert und vom Kapitalmarkt beurteilt werden. In Deutschland hat sich zwar eine kleine Gruppe sehr einfluBreicher und angesehener Unternehmen intensiv um die praktische Umsetzung des Shareholder Value-Ansatzes bemiiht; insgesamt ist jedoch die Anerkennung dieses Prinzips weder in der Praxis, noch in der Lehrbuchliteratur oder gar in der Theorie sehr weit fortgeschritten, wenngleich eine Tendenz zur verstarkten Auseinandersetzung zu beobachten ist. Diese Situation macht es notwendig, die Griinde fUr die Shareholder Value-Debatte sowie die verschiedenen Varianten und Versionen, in denen diese Debatte gegenwartig gefUhrt wird, wissenschaftlich aufzuarbeiten und dabei zugleich die Umsetzungsmoglichkeiten und -notwendigkeiten der verschiedenen Konzepte im Auge zu behalten. Diesem Anliegen widmet sich die vorliegende Arbeit. Die besonderen Vorziige des Shareholder Value-Konzepts sind gegeniiber herkommlichen oder anderen neueren Ansatzen der Performance-Messung herauszuarbeiten.