Der Satiriker Karl Kraus (1874-1936) begann als Kritiker der Literatur und der Korruption in der Presse. Von hier gelangte er zur Justizkritik, die schliesslich in eine grandiose Ideologie- und Kulturkritik mundete. Er bekampfte den Nationalismus-Chauvinismus, den Rassismus, den Nationalsozialismus und den Krieg. Seine Aufgaben sah er in der Foerderung des Friedensgedankens, in der "Verteidigung der Menschheit" und der Schoepfung, der Frauen und der Liebe. Seine literarische Meisterschaft bewahrte er in zahlreichen Beitragen seiner Zeitschrift Die Fackel, die 37 Jahre hindurch erschien, in seinen Dichtungen (Dramen, Aphorismen, Lyrik) und in den Bearbeitungen von Texten der Kunstler, die er uber alles schatzte (Shakespeare, Johann Nestroy, Jacques Offenbach). In diesem Buch werden einige ausgewahlte Probleme aufgegriffen, die fur eine Gesamtinterpretation der literarischen Hinterlassenschaft von Kraus wesentlich sind.