An der Jahrhundertwende um 2000, die zugleich eine Jahrtausendwende war, befasste sich die Forschung verstarkt mit der kunstlerischen Moderne, die vor und nach 1900 dominierte. Diese fuhrte einen eben solchen Bruch in den Kunsten herbei wie wiederum ein Jahrhundert zuvor die "Kunstperiode" (in Deutschland mit Sturm und Drang, Klassik und Romantik). Die Autoren zeichnen die Lineamente der literarischen Moderne nach, wie sie sich in dem Richtungsstreit wahrend der Kaiserzeit in Deutschland und OEsterreich manifestierte, einer Kontroverse, zu der Wilhelm II. das diffamierende Wort von der Rinnsteinkunst beisteuerte. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Berliner und mehr noch die Wiener Moderne mit ihren literarischen Theorien und inhaltlichen und formalen Innovationen, damit verbundene Probleme der Deutung und Bewertung, dazu ferner einige der wichtigsten Theoretiker der Moderne und deren Kritiker sowie charakteristische Motive.