Als Gegenbegriff zur Verletzbarkeit und Vulnerabilität profiliert sich das Resilienz-Ideal in der Forschung über und aus Afrika oft in Form der Problemlösefähigkeit und adaptiven Bewältigungskompetenz traditioneller Volkskulturen in Prozessen der Modernisierung, der Globalisierung und vor allem gegenüber den damit verbundenen sozio-ökonomischen Fehlentwicklungen, Konflikten und Krisen. Aus dem Blickwinkel der nunmehr über 50 Jahre bestehenden interkulturellen Germanistik in Afrika südlich der Sahara versuchen die im vorliegenden Band gesammelten Beiträge, sich von der im Krisen-Fetischismus quasi gefangen gehaltenen Forschungstradition zu entfernen, um sich mit Werten und Wertebildern auseinanderzusetzen, die Gesellschaften und Wissenschaften für ein positives Resilienzverständnis nachhaltig vorbereiten können. Dabei wird im Band folgenden zentralen Fragen nachgegangen: Welche positiven Werte können für vergangene, gegenwartsbezogene und zukünftige Krisensituationen fruchtbar gemacht werden? Nach welchen strategischen Mitteln werden diese Werte ausgearbeitet und übertragen? Welche Rolle spielt dabei eine afrikanische Germanistik, die sich als interkulturell versteht?