die besagten Begriffe zunachst als synonyme Bezeichnungen fUr die Methode der Philosophie betrachtet werden konnen. Erst am Ende der Abhandlung zeichnet sich die Moglichkeit einer Bedeutungstren nung zwischen EpocM und Reduktion ab - allerdings nicht mehr ganz im Sinne HusserIs. Die Aufgabe, Philosophie als absolute Wissenschaft zu begriinden, ist fUr HusserI im Grunde das Problem der Gewinnung eines Ver fahrens, durch das der sich philosophisch Besinnende die absolute Ge wiBheit erIangt, daB er im Gang seiner Besinnungen keine ungepriif ten, unkritisch hingenommenen Erkenntnisse voraussetzt, kein Vorur teil mitgelten laBt, das die wissenschaftliche Reinheit des gedanklichen Gebaudes zerstOren wiirde. DaB die Philosophie es bisher nicht fertig gebracht hat, sich als solche absolut gerechtfertigte Wissenschaft zu konstituieren, bezeugt fUr HusserI ihre Unfahigkeit, in voller Radika litat alle Voraussetzungen aus dem Wege zu raumen, die der Voraus setzungslosigkeit einer absoluten Wissenschaft im Wege stehen. Ihrem eingeborenen Telos der Letztverantwortung hat die Philosophie nie gerecht werden konnen, obschon in ihrer Geschichte zu alIer Zeit ein Streben, eine intentio auf dieses ihr Ziel der absoluten Reinheit hin wirksam war. Diese intentio war stets die "Motivation," der "Ent wicklungstrieb" des philosophischen Denkens: "In einigen Philoso phien zeitweilig relativ befriedigt, und doch nie letztbefriedigt, wird die Philosophie zu immer neuen methodischen Besinnungen fortgetrieben; sie nimmt immer neue methodische Gestalten an und kommt dabei doch nie zu Ende."