Wasserbauliche Maßnahmen und Bauwerke, die z. B. der Unterhaltung von Gewässern, der Energiegewinnung oder der Ausleitung von Wasser dienen, haben maßgeblichen Einfluss auf aquatische Lebensräume. Allerdings sind die genauen Auswirkungen vor allem auf Fische bislang kaum untersucht und verstanden, da sich die Tiere aufgrund von Strömung und Trübung einer direkten Beobachtung entziehen. Vor diesem Hintergrund wurde die Ethohydraulik entwickelt, um mit Hilfe von Lebendtierbeobachtungen in großskaligen, verglasten Laborrinnen zu untersuchen, wie sich aquatische Organismen in hydraulischen Situationen verhalten, die durch wasserbauliche Anlagen erzeugt werden. Die so gewonnenen Erkenntnisse erlauben die Ableitung konkreter Regeln und Grenzwerte in Hinblick auf eine gewässerökologisch verträglichere wasserbauliche Praxis. Das Buch erläutert die transdisziplinären biologischen und ingenieurtechnischen Grundlagen, dokumentiert die benötigten methodischen Instrumente und stellt anhand zahlreicher Beispiele den Erkenntnisgewinn der Ethohydraulik vor.
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