In westlichen Gesellschaften nehmen sich alte Menschen mit groesserer Wahrscheinlichkeit das Leben als Menschen aller anderen Altersgruppen. Auffallend ist die wesentlich hoehere Suizidrate der Manner gegenuber derjenigen der Frauen. Durch den markanten Wandel der Altersstruktur unserer Bevoelkerung wird das Alter als Lebensabschnitt nicht nur haufiger, sondern auch langer. Was treibt aber einen alten Menschen am Ende des Lebens dazu, sich den Tod zu geben, nachdem das bisherige Leben doch gemeistert worden ist? Wie stellt sich die Gesellschaft zum Phanomen des Alterssuizids? Das Pendel schwingt im Laufe der Geschichte von der Forderung nach Selbsttoetung im hohen Alter bis zu ihrer Ablehnung und scheint sich in unserer Zeit einer stillen Akzeptanz des Alterssuizids zu nahern.