Obwohl bald 10 Jahre vergangen sind, seitdem das Penicillin in die Therapie eingefUhrt worden ist, sind die Ansichten hinsichtlich seines Wertes in der Dermatologie noch immer geteilt. Wahrend der eine Autor die besten Erfahrungen bei verschiedensten Dermatosen gesam- melt haben will, vermag der andere bei den gleichen Erkrankungen nur uber unbefriedigende Resultate zu berichten. Da aber in der Literatur eine zusammen!assende Darstellung der von verschiedensten Unter- suchern mitgeteilten Behandlungsergebnisse dermatologischer Affek- tionen bisher fehlte - die in den umfangreicheren Penicillinwerken der Dermatologie gewidmeten Kapitel umfassen meist nur wenige Seiten - vermag sich der Arzt tatsachlich kein klares Bild uber die Bedeutung dieses Antibioticums bei Hautkrankheiten zu machen. Bei dem Versuch, sich selbst ein Urteil zu bilden, tritt nun, insbesondere bei dem deutschen Beschauer, die Schwierigkeit hinzu, infolge der Kriegs- und Nachkriegsverhaltnisse meist nicht in der Lage zu sein, den er- forderlichen Einblick in die auslandische Literatur nehmen zu konnen. Wir haben uns daher bemuht, auf Grund eines eingehenderen Literatur- studiums, das dem einen von uns (GOTZ) im Rahmen eines Studien- aufenthaltes in London durch den Besuch der arztlichen Bibliotheken der Royal Society of Medicine, der British Medical Association und des University College Hospitals ermoglicht wurde, sowie unserer eigenen klinischen Erfahrungen, den erforderlichen zusammenfassenden Uber- blick uber die bisherigen Erfolge und MiBerfolge der Penicillintherapie in der Dermatologie zu geben, urn auf diese Weise zu einer gerechteren Beurteilung zu gelangen.