"Als ich in den sechziger Jahren Haiku zu lesen und zu schreiben begann, verbrachte ich etliche Wochen in einem Rausch. Ich sah, dass die Welt ihre Gedichte vergessen hatte: Sie lagen als Kiesel am Wegrand, wuchsen dort als Gras." (Hubertus Thum)
Aus der Fremde kommt das Gedicht in den Westen zurück. In den letzten Jahren ist weltweit eine Gedichtform aufgeblüht,die ursprünglich in Japan beheimatet war.
Das Haiku ist knapp und konkret. Es drückt das beobachtbare Geschehen des Augenblicks und unsere unmittelbaren Reaktionen darauf aus. Kaum dagegen beschäftigt es sich mit Gedanken oder Vorstellungen, nicht mit allgemeinen Betrachtungen, auch nicht mit Schilderungen innerer Zustände und Fantasien. Wenn gelegentlich von Vergangenheit oder Zukunft die Rede ist oder Reflexives zur Sprache kommt, vergegenwärtigt sich dies am konkreten Ort und in einer bestimmbaren Zeit. Orientierung an der Wirklichkeit, Beobachtbarkeit, Gegenwart und Offenheit sind die wichtigsten Schlagworte zur Bestimmung dieser Gedichtform. Das Haiku fand bereits in den 1920er Jahren mit Versuchen von Franz Blei, Yvan Goll und Rainer Maria Rilke Eingang in die deutsche Literatur. Lange Zeit führte es ein Schattendasein und galt als exotisches Spiel. Das hat sich geändert. Es ist bei uns heimisch geworden.
Die Blüte erkennen wir am Duft, den Apfel am Geschmack: die beste Einführung in das Haiku besteht in der Auswahl guter Beispiele. Das Projekt Haiku heute (www.Haiku-heute.de) richtet deshalb eine Reihe ein, in der die besten deutschsprachigen Haiku eines Jahres, ergänzt durch Begleittexte, vorgestellt werden. Dieser erste Band enthält Haiku aus dem Jahr 2003.
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