Die Wogen des neuerlichen oder auch "dritten" Methodenstreits haben sich geglättet, der Streit über Sinn und Nutzen der Ordnungsökonomik scheint beigelegt und die Ökonomen-Zunft zum Tagesgeschäft zurückgekehrt zu sein. Von Ruhe kann jedoch keine Rede sein. Vielmehr hat sich der Schwerpunkt der Debatte verlagert. Ging es zunächst um 'große' und grundsätzliche Fragen, geht es nun um konkrete und praktikable Vorschläge, die dazu beitragen können, jene methodischen Defizite zu überwinden, die der Volkswirtschaftslehre die Erkenntnis der Wirtschaftswirklichkeit erschweren. Wenn es ein einfaches Zurück zur alten Ordnungsökonomik nicht geben kann, wie könnte dann eine Neue Ordnungsökonomik aussehen, die auch explizit an internationale Diskurse anschließt, sich aber gleichzeitig in der Tradition Euckens, Böhms und Röpkes sieht? Dies ist die Frage, die sich die Autoren dieses Bandes gestellt haben.