Einige Jahre nach 1953 und noch lange vor 1968 gab es in der DDR einen Aufstand der Intellektuellen. Dieser wurde im Osten zerschlagen und im Westen verschwiegen, weil er sich zu den Frontlinien des Kalten Krieges querstellte. Ging es Ernst Bloch und seinen Leipziger Studenten doch um einen richtigen Sozialismus im falschen. Gerhard und Ingrid Zwerenz, die bis zu dessen Tod mit dem Philosophen eng befreundet waren, schreiben nun, nach Jahrzehnten der Vorarbeiten, ihr großes Bloch-Buch. Sie berichten, wie er aus dem Lehrstuhl gedrängt, seine Anhänger ins Zuchthaus geworfen oder zur Flucht genötigt wurden. Persönliche Eindrücke, politische Abläufe, polemische Auseinandersetzungen in typisch Zwerenzscher Angriffslust, Schärfe und Klarheit erzählen davon, was im vergangenen Jahrhundert mit Deutschland geschehen oder auch unterblieben ist.