Eine Einfiihrung in die Politische 6konomie steht heute vor der Schwierigkeit, da keine allgemeinverbindliche Definition dessen vorliegt, was unter Politischer 6konomie zu verstehen ist. 1m Hin- blick auf die unterschiedlichen Vorstellungen und Assoziationen, die der Begriff Politische 6konomie hervorruft, ist es auch proble- matisch, eine bestimmte, ausgewahlte Kennzeichnung des Begriffs als Ausgangspunkt zu wahlen. Ein solches Verfahren wiirde zwar wegen der Undeutlichkeit des Begriffs legitim, weil pragmatisch erscheinen, diirfte aber die Moglichkeit versperren, so etwas wie eine "zeitgem e" Perspektive der Politischen 6konomie zu ent- wickeln. Der skizzierten Schwierigkeit wird hier dadurch zu begegnen ver- sucht, da Politische 6konomie im ersten Teil des Buches als Be- standteil gesellschaftlicher Selbstdeutung dargelegt wird. Der Leser sto t in diesem ersten Drittel des Textes vorwiegend auf kritische Dberlegungen zu ausgewahlten Aspekten der Politischen 6konomie, deren verkniipfendes Moment in ihrer Relevanz fiir die aktuelle theo- retische und ideologische Diskussion iiber Wirtschaft und Gesell- schaft liegt. Die kritische Intention schlagt sich in provozierenden Aussagen nieder, was der Sache jedoch insofern angemessen ist, als Politische 6konomie in sich kontrovers sein mu, wie zu erlautern sein wird.