Im Kontext von Modernisierung wird die Notwendigkeit sich weiterzubilden
als Adaptionsleistung des Individuums verstanden. Realität ist jedoch eine
Diskrepanz zwischen der allgemeinen Anerkennung des Postulats von Weiterbildung
und der Umsetzung in die Tat. Diese Arbeit setzt sich mit dem Thema
"Widerstand gegen Bildung" unter dem speziellen Fokus der Weiterbildungsabstinenz
und der Bedeutung der Emotionalität auseinander. Dabei wird die
These verfolgt, dass Weiterbildungsabstinenz als Form widerständigen Handelns
das Ergebnis eines bewussten und zielorientierten Entscheidungsprozesses
ist, der emotional fundiert ist. Widerstand gegen Bildung (und im
besonderen Weiterbildungsabstinenz als aktives Unterlassungshandeln) ist
der Versuch der Resubjektivierung der Individuen und Anlass zur kritischen
Reflexion unserer (Bildungs-) Verhältnisse.