Hans von Marees (1837-1887) ist als einer der bedeutendsten deutschen Maler des 19. Jahrhunderts zwar bekannt, als Bildnismaler aber unterschatzt und entsprechend wenig untersucht. Im Schaffen von Marees nehmen die Bildnisse von Verwandten und Bekannten eine wichtige Stellung ein. Sie sind grossenteils in der Fruhzeit des Kunstlers - in seinen Munchner Jahren, in Berlin und Dresden - entstanden und gehoeren damit vor allem in die Zeit vor dem Freskenzyklus in Neapel (1873).
Aus 33 noch erhaltenen Bildnissen werden sieben Werkgruppen naher betrachtet. Dabei geht es sowohl um die Gemalde an sich als auch um ihre kunsthistorische Einordnung. Anhand von Vergleichen wird der Einfluss der alteren wie der zeitgenoessischen Kunst untersucht. Deutlich wird, dass es in jeder Bildschoepfung Ziel des Malers war, das Wesen der jeweiligen Persoenlichkeit, das Typische, zu erfassen, womit sich die Bildnismalerei nicht zuletzt als wegweisend fur die spateren Figurenbilder darstellt.