Wenn der Maler, Zeichner, Bildhauer und Druckgrafiker Paul Freiburghaus
im Jahr seines 75. Geburtstags einen Bildband über sein Werk
vorlegt, so kann es bei ihm keine beschauliche Retrospektive sein, sondern
bleibt eine Standortbestimmung mitten im Schaffen. An die Stelle
eines Katalogs tritt damit hier eine persönliche Auseinandersetzung mit
dem kreativen Akt. Wie viel davon ist für Paul Freiburghaus wesentlich,
lebendig, ja sogar lebenswichtig geblieben? Welches sind die entscheidenden Stationen auf seinem Weg?
Der Künstler führt die Betrachtenden zur inspirierenden Begegnung
mit der Natur, der Blüte wie der Landschaft, mit der Materie, der Farbe,
der Form, aber auch mit den Menschen, der Familie, den Freunden,
den Kollegen, den Lehrern. Eine ansteckende Wachheit paart sich mit
dem permanenten Prozess des Werdens, erkennbar im faszinierenden
technischen Können, besonders deutlich in der Druckgrafik, und in
der sinnlichen, musikalischen Komposition.
Selbst Lehrer und Vermittler, weiss Paul Freiburghaus um das unsichtbare doch wesentliche Netz des Lebens, des Erlebens, Erleidens
und der Liebe, das sein Schaffen trägt. Die selbst getroffene Auswahl
der Bilder schenkt ein tiefes Schauerlebnis.