In Industrienationen gilt Lesekompetenz als selbstverständlich. Aber wie eine Studie der OECD festgestellt hat, ist Illettrismus auch in Deutschland und der Schweiz ein nicht zu unterschätzendes Problem. Bei schriftlichen Befragungen wird dieser Tatsache nur selten Beachtung geschenkt, obwohl eine ausreichende Lesekompetenz notwendige Voraussetzung für valide Ergebnisse ist. Leseschwache Personen können einen Fragebogen nicht zutreffend ausfüllen und verzichten überdurchschnittlich oft auf eine Rücksendung. Das führt zu fehlerhaften, nicht-repräsentativen Resultaten.
In der vorliegenden Arbeit werden Gestaltungs- und Formulierungsempfehlungen für Fragebogenitems vorgestellt, um die Verständlichkeit der Fragen und damit die Antwortqualität zu verbessern. Weil es trotz der sprachlichen Vereinfachung immer Personen geben wird, die aufgrund ihrer Leseschwäche den Fragebogen nicht ausfüllen können, werden auch Methoden zur Identifikation und Korrektur einer systematischen Verzerrung durch mangelhafte Lesekompetenz aufgezeigt.
Dieses Buch richtet sich an alle, die einen gut verständlichen Fragebogen für eine schriftliche Befragung (online, per Brief oder Fax) selber erstellen wollen.