In einer literaturkritischen Analyse wird dargelegt, wie Matthäus den Vorrang, die Autorität und die Ausschließlichkeit der Rolle Jesu als Lehrer des Willens Gottes hervorhebt und wie er fünf lange Reden in der Erzählung herausstellt. Der Lehrer der Gerechtigkeit und Epiktet werden als zwei kulturelle Parallelen zum Vergleich herangezogen. Die Art und Weise, in der ihrer in der Literatur gedacht wird und in der sie das Leben ihrer Jünger formen, bietet eine adäquate historische Perspektive und einen hilfreichen Bezugsrahmen. Abschließend wird durch eine im Licht der relevanten soziologischen Theorien (Wissenssoziologie, Gruppenbildung) durchgeführte soziohistorische Interpretation der drei Lehrer und ihrer Jünger darauf hingewiesen, dass Jesus als der Eine Lehrer für die Leser in der Gemeinde des Matthäus vier kritische Funktionen erfüllt- eine polemische, eine apologetische, eine didaktische und eine seelsorgerische.