Didaktische Prinzipien sind bestimmende Faktoren exemplarischer Lehr- und Bildungsgange. In einem literarischen Kontext werden sie als sprachliche Gestaltungsformen padagogisch wirksam. Dieses Buch moechte unter Einbeziehung der antiken Rhetorik und der Erzahlforschung die erzieherische und die bildende Dimension ausgewahlter didaktischer Prinzipien innerhalb der hellenistisch-roemischen Literatur und des lukanischen Doppelwerkes herausarbeiten. Dabei nimmt es ein von der Lukasexegese bisher vernachlassigtes Gebiet in den Blick und fragt nach der Beziehung des literarischen Werkes des Lukas zur antiken Bildung (Paideia). Es stellt sich heraus, dass die unterschiedlichen Facetten lukanischer Lehrkunst ihren Verfasser als padagogisch versierten Theologen ausweisen, der darum bemuht ist, seinen Zeitgenossen einen spezifisch christlichen Zugang zu der antiken Welt der Bildung auf sprachlichem Wege zu eroeffnen.