Vatikan Und Shoa - Die Haltung Des Heiligen Stuhls Zu Den Juden Von Der Zeit Des Nationalsozialismus Bis Zum Heiligen Jahr 2000
Die Shoa markierte eine Zasur in der Haltung der roemisch-katholischen Kirche zu den Juden. Von dem entfesselten Rassenwahn des Nationalsozialismus herausgefordert, gelang es wahrend der Shoa unter den Papsten Pius XI. und Pius XII. nur ansatzweise, die Sicht auf das Judentum theologisch zu reflektieren und eine Verurteilung der Judenverfolgung dogmatisch zu begrunden. Nach dem Ende der Hitlerdiktatur lautete der Vatikan einen umfangreichen Prozess der Neubesinnung in der Haltung zu den Juden ein, dessen Hoehepunkt die Erklarung "Nostra aetate" des Zweiten Vatikanischen Konzils bildete. Der Autor zeichnet die Entwicklungslinien bis zum Ende des 20. Jahrhunderts nach und deutet unter Bezug auf das ekklesiologische Selbstverstandnis der roemisch-katholischen Kirche die Probleme an, die den Weg der Versoehnung mit dem Judentum kennzeichnen.