Warum ist es fur einen Christen unverzichtbar, fur die Freiheit aller Religionen und Weltanschauungen einzutreten? Welche Einflusse hatten nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland zu einer neuen Offenheit gefuhrt in der Begegnung von Christen mit unterschiedlicher Konfession? Wodurch wurde gerade in der Zeit der DDR der interkonfessionelle Dialog nachhaltig gefoerdert? Auf welche Weise oeffneten sich Gemeinden und Kirchenleitung dem Dialog mit anderen Christen? Wie stellte sich eine Freikirche - die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten - der Herausforderung, trotz Behinderung und eines umfassenden Systems allgegenwartiger Bespitzelung, ein klares Zeugnis des christlichen Glaubens in einem autoritaren Staat zu geben? Welche besondere Bedeutung hatte in dieser Zeit das Theologische Seminar - heute Theologische Hochschule Friedensau - fur die Gemeinden und das Glaubenszeugnis in der DDR? Worin zeigten sich Unterschiede in den interkonfessionellen Kontakten der kirchlichen Situation in Ost und West? Wie beweist sich oekumenisches Handeln ohne Mitgliedschaft im OEkumenischen Rat?
Reichlich zehn Jahre nach der Wiedervereinigung ist sicherlich der notwendige Abstand gegeben, um nach grundlichen Recherchen den Versuch einer Aufarbeitung jener Zeit aus der Sicht einer Freikirche zu wagen. Dieser Weg durch die Zeit der DDR glich ohne Zweifel einer Gratwanderung, bei der es - und das soll nicht verschwiegen werden - mitunter auch Versagen oder Halbherzigkeit gab.