Die Selbstandigkeit ist fur viele Frauen aktuell die beste Moeglichkeit der Erwerbsbeteiligung. Sie wird zunehmend als Strategie gesehen, sich einen eigenen Arbeitsplatz zu schaffen: ein eigenes Arrangement zu treffen - zur Verbindung von gesellschaftlich wichtiger (Erwerbs)arbeit und privat erforderlicher Arbeit. Dies wird in zehn Portraits, in denen selbstandig arbeitende Frauen vorgestellt werden, verdeutlicht. Zur Einschatzung der Bedeutung dieser neuen, auch fur die Frauenpolitik wichtigen Entwicklung, haben die Autorinnen verschiedene Essays verfasst. In sozialwissenschaftlicher Manier nahert sich Eva Wonneberger den Fragen, ob es sich bei den Formen weiblicher Selbstandigkeit um neue Formen der Erwerbstatigkeit uberhaupt handelt, ob berufliche Selbstandigkeit Frauen einen neuen Weg in die Individualisierung eroeffnet und wie der neu gewonnene Raum politisch umsetzbar ist. Susanne Marten geht an das Thema mit sprachlicher Virtuositat und schelmischer Distanz heran, indem sie aufzeigt, dass "das Gleiche" niemals dasselbe bedeutet. Gluck ist nicht gleich Gluck, Gluck ist individuell und frauenspezifisch zugleich. Auch im Umgang der Frauen mit dem eigenen Raum fragt sie nach dem jeweiligen individuellen Erleben und findet neue verbluffende Dimensionen. Zu den Autorinnen: Dr. Eva Wonneberger, geb. 1951, Diplom-Soziologin, ist beim Verein VIA in Wangen im Allgau Leiterin eines Qualifizierungsprojektes 'Dorfentwicklung durch Frauen' und arbeitet zudem als Lehrbeauftragte an der Fachhochschule fur Sozialwesen in Ravensburg/Weingarten. Veroeffentlichungen zu Fragen der Regionalentwicklung und Frauen auf dem Land. Susanne Marten, geb. 1954, studierte Philosophie und arbeitet als freie Schriftstellerin in Hamburg und Isny im Allgau. Veroeffentlichungen von Lyrik und Prosa, Internationale Projekte mit Kunstlern aller Sparten. 1997 erhielt sie den Hamburger Literaturpreis.