Die Häufigkeit der Zusammenlegung von Unternehmensbereichen, sei es aufgrund von Umstrukturierungen oder Mergers & Acquisitions, kann nicht darüber hinw- täuschen, dass viele dieser Zusammenschlüsse nicht den geplanten Verlauf nehmen und insbesondere häufig nicht die erhofften Erfolge erzielen. Ein Scheitern wird nicht selten mit dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Unternehmenskulturen begründet. Nun sind Unternehmenskulturen ein sehr weites Feld und es ist schwer, aus einer globalen Betrachtung konkrete Hinweise auf die Wirkungsmechanismen zu erkennen. Fasst man die Betrachtung etwas enger, so erkennt man, dass im Zuge einer M&A- Transaktion unterschiedliche Verständnisse darüber aufeinandertreffen, wie auft- tende Probleme gelöst werden sollten. Diese unterschiedlichen Lösungsansätze finden ihren Niederschlag in je spezifischen Routinen, die sich in der Vergangenheit gebildet haben und nicht ohne weiteres aufgegeben werden. Das Beharren auf solchen Problemlösungen führt zu Barrieren, die es im Zuge von Zusammenschlüssen zu überwinden gilt. Interessant ist dabei insbesondere die Frage, ob es bestimmten Gruppen leichter fällt als anderen, sich von ihren bisherigen R- tinen zu trennen und zu neuen Lösungen zu gelangen, ob es also Merkmale gibt, die es zu erkennen und gegebenenfalls zu fördern gilt, um Zusammenschlüsse mit größerer Wahrscheinlichkeit zum Erfolg zu führen. Einen vielversprechenden Ansatz hierzu bieten Dynamic Capabilities, verstanden als ein Bündel von Fähigkeiten, etablierte Routinen bei Bedarf aufbrechen und neue bilden zu können.