Von 1933 bis zu seinem Tod 1946 war Clemens August Graf von Galen Bischof von Münster. Hatte er an der Autorität der nationalsozialistischen Regierung als legitimer staatlicher Obrigkeit anfangs nicht gezweifelt, erkannte er früher als andere, dass dieses Regime in den Abgrund führte. Den öffentlichen Protest, den er von der Bischofkonferenz lange gefordert hatte, wagte er schließlich unter Lebensgefahr allein.
Aus zahlreichen, auch bislang unveröffentllichten Dokumenten und Fotografien erschließt Hubert Wolf ein differenzierendes Lebensbild. Er zeigt einen Galen, der persönlichen Grenzen unterworfen ist und durchaus Fragen offen lässt. Und der dennoch an entscheidender Stelle Mut bewiesen und zum Schutz der Schwachen seine Stimme erhoben hat. Diese Stimme wurde in der ganzen Welt gehört, und sie klingt bis heute nach.