Zu den wichtigsten und prachtvollsten Bildquellen der Geschichte Wiens zählt die ab 1779 im Verlag Artaria erschienene "Sammlung von Aussichten der Residenzstadt Wien". Es handelt sich um 57 kolorierte Umrissradierungen, gezeichnet und gestochen von Carl Schütz und Johann Ziegler (später kam auch Laurenz Janscha hinzu). Vor allem die Erstausgaben zählen zu den schönsten Blättern der Wiener Grafikgeschichte.
Wien hatte um 1790 über 230.000 Einwohner, fast drei Mal so viel wie 100 Jahre zuvor, und war eine pulsierende Metropole mit internationalem Flair. Die berühmte Artaria-Serie zeigt eine repräsentative Stadt im Aufbruch, neueste Gebäude sind ebenso zu sehen wie flanierende Bürger. Die dekorative Serie erschien bis 1830, von Auflage zu Auflage wurden jedoch die "Staffagefiguren" im Vordergrund gemäß der jeweils neuesten Mode adaptiert.